Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an.

(E.T.A. Hoffmann)

Manchmal fehlen die Worte. Es ist schwer, etwas zu benennen. Musik macht hörbar und erlebbar, was nicht gesagt werden kann. Sie rührt uns an, tröstet, gibt Kraft und löst, im Hier und Jetzt. Sie setzt innere Prozesse in Gang. Gemeinsames Musizieren bringt uns ohne Worte in Verbindung. 

Musiktherapie ist eine Form der Psychotherapie, bei der sich das therapeutische Gespräch und das Musizieren abwechseln und ergänzen. Zum Musizieren laden zahlreiche verschiedene Instrumente ein, Vorkenntnisse sind dabei nicht erforderlich. Das eigene Erleben beim Musizieren und der Austausch darüber sind wesentliche und hochwirksame Elemente der Behandlung. Der intuitive Ausdruck mit Instrumenten hilft, sich selbst, die eigenen Gefühle, Bedürfnisse, Identifikationen und Verletzungen wahrzunehmen und mit sich selbst und anderen besser in Kontakt zu kommen. Verborgene Konflikte und Muster in der Beziehungsgestaltung werden erfahrbar und auch Ressourcen, die für die Lebensgestaltung hilfreich sein können. Beim Musizieren können sich Gefühle verändern, Blockaden lösen und neue Perspektiven eröffnen. Das beim Musizieren Erlebte wird im Gespräch versucht vor dem Hintergrund der aktuellen Lebenssituation oder der Biografie einzuordnen und besser zu verstehen. So kann Wohlwollen und Mitgefühl für sich selbst wachsen.

 

Welchen Anteil das Musizieren im Rahmen der Behandlung einnimmt, wird im therapeutischen Prozess jeweils individuell und gemeinsam entschieden.  

Musiktherapie hilft

  • eigene Bedürfnisse, Gefühle und Grenzen bewusster wahrzunehmen und auszudrücken
  • sich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen
  • eigene Stärken zu entdecken, sein Selbstbild zu verändern und Selbstwertgefühle auf­zubauen
  • die eigene Stimmung zu verändern, sich lebendiger zu fühlen oder zu entspannen
  • mitfühlender und wohlwollender mit sich selbst zu sein
  • in Einklang mit sich und anderen zu kommen
  • neue, korrigierende Beziehungserfahrungen zu machen
  • eigene Denkmuster und Bewertungen zu verändern, wie z. B. hohe Ansprüche an sich selbst und andere
  • den eigenen Handlungsspielraum zu erweitern und die eigene Wirksamkeit zu spüren
  • sich ungünstiger Lernerfahrungen in der Vergangenheit bewußter zu werden
  • sich besser abgrenzen und durchsetzen zu können